- Mit schnellstem Elektrosportwagen der Welt in Le Mans: Nissan ZEOD RC
- Werkseinsatz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
- Blancpain Endurance Serie mit Florian Strauss in einem von zwei GT-R Nismo GT3
- Japanische Super GT Serie mit Michael Krumm und vier neuen GT-R Nismo GT500
Nissan und seine Motorsportabteilung NISMO (Nissan Motorsports International Co., Ltd.) haben in Yokohama ihre Motorsportaktivitäten für die Saison 2014 bekanntgegeben. Sie reichen vom Start mit dem revolutionären Elektrosportwagen Nissan ZEOD RC bei den 24 Stunden von Le Mans über die Teilnahme mit vier brandneuen Nissan GT-R GT500 an der japanischen Super GT-Serie bis zu von Kundenteams betreuten Einsätzen mit dem GT-R Nismo GT3 in der europäischen Blancpain Endurance Serie.
Darüber hinaus plant Nissan im Juni einen Werkeinsatz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und eine Ausweitung seines globalen Fahreraustauschprogramms. So wird Lucas Ordoñez regelmäßig in Japan und der Japaner Katsumasa Chiyo in Europa für Nissan an den Start gehen. Mit dem langjährigen Nissan Werksfahrer und Markenbotschafter Michael Krumm (in Japan) und dem Sieger der deutschen GT Academy, Florian Strauss (Blancpain Endurance Serie), sind in diesem Jahr zwei deutsche Piloten für Nissan im Einsatz. Fortgesetzt wird auch die Lieferung von Nissan V8-Motoren für Teams, die in Le Mans, in der FIA World Endurance Championship (WEC) und der neu gegründeten amerikanischen United Sportscar Championship mit Prototypen der LMP2-Kategorie starten.
Nissan Rennsportprogramm – globaler denn je
Darren Cox, Direktor für die globalen Motorsport-Aktivitäten von Nissan, sagt zur kommenden Saison: „Das Rennsportprogramm von Nissan und Nismo ist so global aufgestellt wie noch nie. 2013 starteten wir das Engagement in der australischen V8-Supercar-Serie, in diesem Jahr kommt nun der Einstieg in die neue United-SportsCar-Meisterschaft in den USA hinzu. Mit Aktivitäten in Japan, Europa, den USA und Australien sowie der in neue Märkte wie Russland und Indien vorstoßenden GT Academy stellen wir die Marke Nissan weltweit ins Rampenlicht. Besonders begeistert bin ich von der Ausweitung des Fahreraustauschprogramms von Nismo: Es verschafft dem ersten Nissan PlayStation GT Academy Sieger Lucas Ordoñez die Chance, regelmäßig in Japan und damit der Heimat der Gran Turismo-Spiele anzutreten. Und gibt im Gegenzug erhält der Japaner Katsumasa Chiyo die Möglichkeit, sich in der hart umkämpften Blancpain Endurance Serie und damit in Europa zu beweisen.“
DAS NISSAN/NISMO MOTORSPORTPROGRAMM 2014 IM DETAIL
24 Stunden von Le Mans mit dem Nissan ZEOD RC Der schnellste Elektrosportwagen der Welt startet in Le Mans aus der „Garage 56”– einer zusätzlichen, vom Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) für Rennwagen mit neuen und bahnbrechenden Antriebstechnologien reservierten Nennung in Form einer „Wild Card”. Der Nissan ZEOD RC wird am Wochenende des 14./15. Juni als erster Rennwagen in der Le-Mans-Geschichte eine komplette Runde rein elektrisch zurücklegen. Danach übernimmt bis zum nächsten regulären Boxenstopp ein neu entwickelter Dreizylinder-Benziner (Nissan DIG-T R) den Vortrieb. Das per Turbolader aufgeladene Aggregat wiegt nur 40 Kilogramm und holt aus 1,5 Liter Hubraum rund 400 PS. Als ersten Fahrer hat Nissan den Spanier Lucas Ordoñez nominiert; seine beiden Teamkollegen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Die Erkenntnisse aus den Erfahrungen mit dem revolutionären Rennwagen wird Nissan in die Entwicklung eines neuen LMP1-Prototypen einfließen lassen, der 2015 in der FIA World Endurance Serie (WEC) an den Start gehen soll.
SUPER GT Japan (GT 500 Klasse)
Bis auf eine abweichende Motorisierung entspricht der neue Nissan GT-R Nismo GT500 weitestgehend dem Reglement der DTM (Deutsche Tourenwagen Masters). Sowohl das Chassis als auch das Aerodynamik-Paket sowie die wichtigsten Abmessungen sind weitgehend kompatibel mit den aktuellen DTM-Fahrzeugen. Lediglich bei den Motoren gehen beide Rennserien getrennte Wege: Während die DTM auch 2014 mit 4,0 Liter großen V8-Saugmotoren startet, wechselt Nissan in Japan vom bisherigen 3,4-Liter V8 auf einen intern „NR20A“ genannten und vom neuen Reglement vorgeschriebenen Vierzylinder-Turbo mit zwei Liter Hubraum und Direkteinspritzung. Da die Leistung der neuen „Downsizing“-Motoren nun nicht mehr per Luftmengenbegrenzer, sondern über den Benzinverbrauch limitiert wird (100 kg/Stunde), zielen die Nissan Ingenieure auf die optimale Synthese aus Leistung, Zuverlässigkeit und Effizienz.
Der Nissan GT-R Nismo GT500 des Jahrgangs 2014 zeigt sich vor allem aerodynamisch stark verbessert. Die hinteren Kotflügel und die seitlichen Luftschächte des unteren Karosseriekörpers wurden ebenso wie die Bugpartie komplett neu geformt. Neben der stark modifizierten Front standen auch das Brems- und das Kühlsystem ganz oben auf der To-do-Liste der Nismo-Ingenieure. Dazu kamen zwei Japan-spezifische Details: verstellbare Pedale (da sich bei den Rennen zwei Fahrer am Steuer abwechseln) und eine Klimaanlage, die den Fahrern bei den mitunter sehr heißen und bei hoher Luftfeuchte laufenden Sommerrennen der Super GT-Serie Erleichterung verschaffen soll.
Wie 2013 vertreten auch im ersten Jahr der „neuen“ japanischen Super GT 500 neben NISMO die drei Kundenteams IMPUL, KONDO RACING und MOLA die Farben von Nissan. Michael Krumm kommt im Auto des Teams KONDO zum Einsatz, wo ihm mit Daiki Sasaki ein erfolgreicher Absolvent des Nissan Driver Development Programms zur Seite gestellt wird. Als „Schüler“ neben dem hocherfahrenen Krumm, der schon seit 1998 GT-Rennen für Nissan in Japan bestreitet und 2003 zum zweiten Mal den Meistertitel holte, soll Sasaki weitere Lernfortschritte machen. Einsatzleiter für alle Nissan Teams bleibt weiter Kunihiko Kakimoto; der Saisonstart geht am 6. April 2014 in Okayama über die Bühne.
Das Nissan Aufgebot für die japanische Super GT 500 im Überblick
No | Team | Fahrer | Reifen |
23 | NISMO |
Tsugio Matsuda (J) / Ronnie Quintarelli (I) |
Michelin |
12 | TEAM IMPUL |
Hironobu Yasuda (J) / João Paulo de Oliveira (BR) |
Bridgestone |
24 | KONDO RACING |
Michael Krumm (D) / Daiki Sasaki (J) |
Yokohama |
46 | MOLA |
Satoshi Motoyama (J) / Masataka Yanagida (J) |
Michelin |
Kundenprogramme mit dem Nissan GT-R Nismo GT3
Zahlreiche Kundensportaktivitäten ranken sich auch 2014 wieder um den Supersportwagen Nissan GT-R Nismo in der GT3-Version. Für die neue Saison versprechen die Nismo Ingenieure eine weiter verlängerte Lebensdauer der Motoren und eine generell noch höhere Zuverlässigkeit. Darüber hinaus sollen Detailverbesserungen wertvolle Sekunden bei Boxenstopps einsparen.
Super GT 300 in Japan
In der GT 300-Klasse der Super GT-Serie wird der erste GT Academy-Sieger Lucas Ordoñez unter Leitung von Teammanager Masahiro Hasemi einen von NDDP Racing eingesetzten GT-R steuern. Sein Partner auf dem mit Yokohama-Reifen bestückten Fahrzeug ist Kazuki Hoshino. Zusätzlich wird Nissan allen Kundenteams technische Unterstützung und Teileversorgung beim Einsatz ihrer GT-R Nismo GT3 bieten.
Blancpain Endurance Serie in Europa
Auch 2014 tritt das GT Academy Team RJN unter Leitung von Teammanager Bob Neville mit zwei Nissan GT-R Nismo GT3 in der am 13. April 2014 in Monza startenden Blancpain Endurance Serie an. Das Fahreraufgebot umfasst die aktuellen GT Academy Sieger aus 2013, Florian Strauss (Berlin), Miguel Faisca, Stanislav Aksenov und Nick McMillen. Als fünfter Pilot mit von der Partie ist im Rahmen des weltweiten Austauschprogramms von Nismo der Japaner Katsumasa Chiyo.
Für das GT3-Partnerteam JRM aus England werden Nissan und Nismo auch 2014 wieder technische Unterstützung und eine fortlaufende Ersatzteilversorgung sichern.
Werkseinsatz beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring
Für das eine Woche nach den 24 Stunden von Le Mans laufende Rock-around-the-clock-Rennen auf dem Nürburgring plant Nissan zusammen mit dem Team RJN den Einsatz eines GT-R Nismo GT3. Details zum Einsatz im „Wohnzimmer“ des Nissan GT-R und internationalen Fahrerbesetzung wird Nissan zu gegebener Zeit bekanntgeben. Nissan und Nismo verpassen dem Supersportwagen GT-R traditionell auf der Nordschleife den letzten Feinschliff – so ist der Einsatz ein treffliches Beispiel für den Technik-Transfer und den Know-how-Austausch zwischen den Programmen für Straßen- und Rennsportwagen.
Super Taikyu Serie (GT3 Klasse)
Last but not least setzen Nissan und Nismo auch 2014 ihren Support für in der japanischen Super Taikyu Serie startende GT-R-Teams fort. Auch die Kooperation zwischen dem Nissan Technical College und KONDO Racing geht in ein weiteres Jahr, konkret mit dem Start eines GT-R unter der Bewerbung ThreeBond Nissan Technical College für den Krumm-Partner Daiki Sasaki und drei weitere einheimische Nachwuchshoffnungen. In der ST-3-Klasse der Super Taikyu Serie unterstützt Nissan/Nismo alle Teams, die mit einem FairladyZ NISMO RC (Nissan 370Z NISMO) auf Punkte- und Trophäenjagd gehen.
Motorenlieferung und technischer Support für LMP2-Teams
Ebenfalls um ein weiteres Jahr verlängern Nissan und Nismo die Lieferung und Wartung des V8-Saugmotors (VK45DE) an in der Sportprototypen-Klasse LMP2 engagierte Teams. Einsatzgebiete sind die 24 Stunden von Le Mans, die FIA World Endurance Championship, die Asian Le Mans Series und die neugegründete United SportsCar Championship. In den USA tritt das Team Muscle Milk Pickett Racing erstmals als offizieller Nissan/Nismo-Teampartner in Aktion; erstmals am 15. März 2014 bei der 62. Auflage der traditionsreichen 12 Stunden von Sebring.
Zweites Jahr in der V8-Supercar-Serie in Australien
Nach 20-jähriger Abstinenz kehrte Nissan 2013 mit dem Modell Altima V8 in die Premier League des australischen Tourenwagen-Sports zurück – und krönte das Comeback Ende August beim Lauf in Winton mit den Fahrern James Moffat und Michael Caruso gleich mit einem Doppelsieg. Es war der 29. Nissan Erfolg in einem australischen Tourenwagen-Rennen und der erste seit dem Triumph von Mark Skaife 1992 in Oran Park auf dem legendären Nissan GT-R R32 „Godzilla“.
Die Fahrerpaarungen für die am 2. März auf dem Ex-Formel-1-Kurs in Adelaide startende neue Saison sind unverändert: Die Brüder Todd (#7) und Rick Kelly (#15) starten in den schwarz lackierten Altima V8 des Teams Jack Daniel’s Racing; Michael Caruso (#36) und James Moffat (#360), Sohn der australischen Tourenwagen-Legende Allan Moffatt, pilotieren die gelben Nissan des Teams Norton Hornets. Für das zweite Jahr in Down Under erhöhte Nismo noch einmal den technischen Support, speziell in den Bereichen Motoren und Aerodynamik.
Globales Fahreraustausch- und Nissan Driver Development Programm
Nissan und Nismo setzen auch 2014 auf nationaler wie internationaler Ebene ihre bewährte Nachwuchsförderung fort. Das globale Fahreraustauschprogramm wird im nunmehr zweiten Jahr deutlich intensiver. Zum einen wird der erste Sieger der GT Academy, Lucas Ordoñez, 2014 regelmäßig in der Super GT300-Klasse und damit in der Heimat der Sony PlayStation aktiv sein. Im Gegenzug bestreitet mit Katsumasa Chiyo ein Teilnehmer des Nissan Driver Development Programms die komplette Blancpain Endurance Serie. Darüber hinaus werden ausgewählte Nismo-Athleten in der neuen United SportsCar-Serie in den USA zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus unterstützt Nissan die beiden vielversprechenden NDDP-Studenten Daiki Sasaki und Mitsunori Takaboshi bei Einsätzen in der Champion-Klasse der All-Japan Formel 3.
NISMO Präsident Miyatani: „Wollen den Titel in der Super GT500 zurück“
„Nismo ist der im letzten Jahr 30 Jahre alt gewordene Performance-Arm von Nissan und verkörpert perfekt die Marken-Philosophie. Um die Glaubwürdigkeit der Marke weiter zu erhöhen, wollen wir auch in Zukunft Rennen gewinnen“, sagt NISMO-Präsident Shoichi Miyatani. „Für 2014 wünsche ich mir, dass wir uns in der SUPER GT-Serie den Titel zurückholen. Darüber hinaus werden wir den Aufmerksamkeitsgrad von Nissan und Nismo durch unser LMP2-Motorenprogramm, die GT-R GT3-Modelle und das erweiterte globale Fahreraustauschprogramm weiter steigern.“
Am 23. Februar (einem Sonntag) werden Nissan und Nismo in der Gallerie des Nissan Hauptsitzes in Yokohama einen Vorgeschmack auf die neue Motorsport-Saison bieten. In Anwesenheit von Teamchefs und Super-GT-Piloten werden der MOTUL AUTECH GT-R GT500 mit Startnummer 23 und der GT-R GT300 des Teams NDDP with B-Max in ihren neuen Lackierungen erstmals präsentiert