Beim Auftaktrennen zur VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring Nordschleife hat sich am Samstag ein Unfall ereignet. Involviert war der Wagen Nr. 23 von Nissan.
Im Streckenabschnitt Flugplatz war das Fahrzeug Berichten zufolge aus noch ungeklärter Ursache von der Rennstrecke abgekommen und kam hinter den Sicherheitseinrichtungen der Rennstrecke auf dem Dach liegend zum Stillstand.
Mehrere Zuschauer wurden bei dem Unfall verletzt. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen erlag einer von ihnen seinen Verletzungen. Die übrigen verletzten Zuschauer wurden zur weiteren medizinischen Versorgung ins Krankenhaus gebracht.
Der Fahrer, Jann Mardenborough, konnte aus eigener Kraft das Fahrzeug verlassen und wurde nach einer ersten Untersuchung im Medical Center zu weiteren medizinischen Routine-Checks ins Krankenhaus gebracht.
Die heutigen Ereignisse sind tragisch. Wir sind tief betroffen und schockiert und sind mit unseren Gedanken bei den Angehörigen und Freunden der Unfallopfer.
Das Team arbeitet eng mit den Veranstaltern des Rennens zusammen, um eine schnelle und lückenlose Aufklärung des Unfalls zu gewährleisten.
Mehrere weitere Zuschauer wurden verletzt, wie die zuständige Polizei in Adenau bestätigte. Die Ursache des Unfalls war zunächst unklar. Rund eine Stunde nach dem Start des Auftaktlaufs zur Langstrecken-Meisterschaft war der Brite Jann Mardenborough mit seinem Nissan von der Strecke abgekommen und über die Begrenzung in den Zuschauerbereich geflogen. Das Rennen wurde sofort abgebrochen und nicht wieder gestartet.
Erste Bilder zeigen, wie das Auto mit der Startnummer 23 kurz vor einer Kurve komplett abhebt, sich in der Luft praktisch senkrecht aufstellt und dann gegen eine Leitplanke kracht. Von dort flog der Wagen offenbar über den Zaun in die Zuschauer.
Über die genaue Zahl der Verletzten wurden keine Angaben gemacht. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser in der Eifel gebracht. Der 23 Jahre alte Fahrer des Sportwagens blieb nach Angaben seines Teams unverletzt. «Wir sind tief erschüttert und traurig über die Ereignisse», teilte Nissan mit und sprach von einer «Tragödie». Der Autobauer sicherte seine volle Unterstützung bei einer Untersuchung des Geschehens zu.
Der Unfall ereignete sich im Bereich «Flugplatz», einem der schnellsten Abschnitte der legendären Nordschleife. Dort erreichen die Sportwagen bei trockenen Bedingungen wie am Samstag oft Geschwindigkeiten von weit mehr als 200 Stundenkilometern.
Eigentlich war das Rennen der beliebten Langstreckenserie auf vier Stunden angesetzt. Die «61. ADAC-Westfalenfahrt» sollte den beteiligten Werksteams verschiedener Hersteller auch zur Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Mitte Mai dienen.
In der 38-jährigen Historie der Serie hatte es zuvor nie Unfälle gegeben, bei denen Zuschauer verletzt wurden. Die Renn-Veranstalter drückten den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. Im Fahrerlager herrschte kurz nach dem Unfall ebenfalls Entsetzen.
Der Brite Mardenborough gilt als talentierter Rennfahrer. Er startete seine Karriere dank der GT Academy von Nissan, bei der über virtuelle Autorennen am Computer die Fähigkeiten junger Fahrer getestet wurden. Mardenborough setzte sich dabei gegen tausende Gegner durch und durfte danach bei Langstreckenrennen mitfahren. Für diese Saison erhielt er bei Nissan einen Vertrag als Werksfahrer in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.